Der Nachwuchs stahl den Grossen die Show

Der Jodlerklub Oberwynental füllte einmal mehr die Mehrzweckhalle. Zum Jahreskonzert wurden die Jung-Juizer aus Sachseln und ein Ländlertrio eingeladen.
aw. Unter der Chorleitung von Regula Bieri pflegten die sieben Frauen und 17 Männer des Jodlerklubs Oberwynental den Naturjodel. «Wir haben einen Strauss buntgemischter Jodellieder zusammengestellt und unsere Gastformationen werden mit verschiedenen Leckerbissen überraschen», so oder ähnlich stand es bescheiden auf der Webseite des Jodlerklubs. Zu viel versprochen war das kaum. Mit zwei Auftritten am Abend katapultierten sich die Obwaldner Jung-Juizer aus Sachseln in die Herzen der Konzertbesucher. Mit «S’Guggerzytli» in Begleitung von Akkordeon und Bass begann die Show der im In- und Ausland auftretendem Nachwuchsformation. Ein Jodelliedpotpourri folgte dem nächsten. «Mer esch das glich» hört sich aus Kindermund ganz anders an, als bei gestandenen Sängern.
Mit dem Trinkliedermedley machten sie die Show perfekt, der Applaus war den 40 jungen Sängerinnen und Sängern im Alter zwischen sechs und sechzehn Jahren sicher. Das Publikum klatschte oft im Rhythmus mit.
Zum Kontrast kündigte Ansagerin Andrea Linder die Kleinformation mit Dirigentin Regula Bieri und Rebekka Stadelmann in Akkordeonbegleitung von Cécile Thalmann an. Den Jodlerinnen und Jodlern aus dem oberen Wynental merkte man die Liebe zum Jodeln an. Dazu passte der letzte Jodel auf dem Konzertprogramm vom Titel her ausgezeichnet. «Das cha nur Liebi si» widmete der Komponist Ueli Zahnd seiner Frau Iris. Mit «Nachtbuebebsuech» vom Ländlermusikanten Hans Aregger präsentierte der Jodlerklub Oberwynental einen anspruchsvollen Jodel. Interessant, dass der Komponist in diesem Lied Erinnerungen aus seiner Jugendzeit verarbeitete. Worum es im Lied geht, kann man am Titel erkennen – junge Herren besuchen junge Damen in ihren Stuben zu nächtlicher Stunde. Mehr zu diesem Thema hatte die Zugabe mit dem «Nachtbuebe-Juiz» parat.
Für die musikalische Note sorgte das Ländlertrio Britschgi vor und zwischen den gesanglichen Höhepunkten. Dani und Walti mit dem Schwyzerörgeli begleitete Michi mit dem Bass. Besonders gut kam die Schnellpolka «S’Brändle Team» von Thomas Scheuber an. Die Freude am traditionellen Liedgut war den Dreien am Gesicht abzulesen. Nach dem Konzert spielten sie wie üblich zum Tanz auf. Der Eintritt in der Mehrzweckhalle Pfeffikon zum Jodlerkonzert war gratis, Spenden füllten die Milchkanne am Ausgang.