Erntedankgottesdienst Hildisrieden

Jodlerklub Oberwynental

 

Der Schöpfer rechnet nicht ab – er schenkt!

Am Sonntag, 3. September 2023 feierte die Pfarrei Hildisrieden Erntedank. Auf dem Begegnungsplatz im unteren Friedhof, südöstlich der Kirche waren stellvertretend für die heurige Ernte eine Auswahl von Gaben der Natur liebevoll beim Brunnen arrangiert. Mitglieder der Trachtengruppe Hildisrieden haben dies wiederum mit Freude und Ehrfurcht getan. Die Präsidentin Monika Gassmann meinte zwar: „Es war noch schwierig, genügend Früchte und Gemüse zu finden, brachte der Sommer doch einige Trockenzeiten“. Der Jodlerklub Oberwynental, Reinach, geleitet von Regula Bieri, und der Pianist Andreas Wüest feierten musikalisch mit.

„Herrgott, hesch du d`Wält schön gmacht!“

Der Jodlerklub erzählte in der „Bärgandacht“ von Reto Stadelmann von einem andächtig staunenden Menschen mit Blick vom Berg ins Tal: „Dür my Chopf geit ei Gedanke, i blyb stah bis wyt y d’Nacht. All das hei mir eim z’verdanke, Herrgott hesch du d’Wält schön gmacht!

Erich Hausheer unterstrich dieses dankbare Staunen, indem er die Nüsse in der Dekoration erwähnte. Sie zu knacken braucht Durchsetzungsvermögen. Das braucht es oft auch im Leben, um ein gestecktes Ziel zu erreichen. Er nahm ein Rüebli aus einem Korb und sagte: „Nur das Kraut schaut aus dem Boden, und das kommt auf den Kompost. Das Wesentliche wächst unscheinbar unter der Erdoberfläche. Auch im Leben ist oft das Wesentliche nicht immer gerade offensichtlich. Neben Nahrung gibt uns die Natur täglich Zeichen und Hilfen für die Lebensbewältigung. Dafür lohnt es sich, dem Schöpfergott Dankbarkeit zu erweisen. Das von Andreas Wüest gespielte Jodellied „Dankbarkeit“ von Franz Stadelmann passte wunderbar zur Predigt und berührte die Herzen mit bescheidener Ehrfurcht.

Am Ende die Rechnung

Vor dem Wettersegen las der Pfarreileiter einen Text zum Schmunzeln vor:

„Einmal wird uns gewiss, die Rechnung präsentiert für den Sonnenschein,
und die Naturerlebnisse:

das Rauschen der Blätter
die sanften Maiglöckchen, und die dunklen Tannen, 
der Schnee und der Wind, 
der Vogelflug und das Gras, und die Schmetterlinge, 
die Luft, die wir geatmet haben, und alle die Tage, die Abende und die Nächte. 

Einmal wird es Zeit, dass wir aufbrechen und bezahlen; 
bitte die Rechnung! 

Doch wir haben sie ohne den Wirt gemacht.

„Ich habe euch eingeladen,“ sagt der und lacht, 
so weit die Erde reicht: „Es war mir ein Vergnügen!“                          

-eba-